Natureum Niederelbe

Den Podcast zu diesem Erfahrungsbericht findet ihr HIER

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Fakten

Natureum Niederelbe
Neuenhof 8, 21730 Balje, Tel.: 04753 842110
info@natureum-niederelbe.de, www.natureum-niederelbe.de

Grund des Besuchs

Als wir im Juni 2015 unseren Urlaub in Dorum an der Wurster Nordseeküste planten, suchte ich im Vorfeld nach ein paar Sehenswürdigkeiten. Eine Kollegin, die ich ebenfalls um Ideenvorschläge bat, empfahl mir das „Natureum Niederelbe“, das ich mir gleich als „Schlechtwetterprogramm“ notierte.

Anfahrt / Öffnungszeiten

Von unserem Campingplatz in Dorum-Neufeld bis zum Natureum in Balje fuhren wir knapp 70 km in ungefähr 50 bis 55 Minuten. Vor dem Gebäude gab es an dem Tag unseres Besuchs erstaunlich viele freie Parkplätze, was uns etwas irritierte. Der Grund war aber schnell gefunden, als wir zum Eingang des Gebäudes liefen, vor dem bereits eine Gruppe Radfahrer stand und uns mit den Worten begrüßte: „Da ist heute zu.“

Es war ein Montag und montags hat das Museum in der Regel geschlossen. Nur während der Ferienzeit im Juli und August wird eine Ausnahme gemacht. Dann öffnet das Museum auch montags. Das hatten wir übersehen, als wir uns vorab auf der Homepage des Museums umgeschaut hatten. Ich kann deshalb aus eigener Erfahrung nur empfehlen, sich vorab aktuell über die Öffnungszeiten (http://www.natureum-niederelbe.de/de/information/oeffnungszeiten/) zu informieren.

Auf Tafeln werden interessante Informationen vermittelt
Auf Tafeln werden interessante Informationen vermittelt

Meine Meinung / meine Erfahrungen

Wir standen also vor verschlossenen Türen und mit uns noch eine Gruppe Fahrradfahrer. In den 8 bis 10 Minuten, in denen wir nun überlegten, was als nächstes zu tun sei, fuhren ca. ein Dutzend Autos vor das Gebäude. All‘ diese Leute wollten das gleiche wie wir: ins Museum!

Eigentlich wäre es das für uns gewesen und wir wären nicht noch einmal zum Museum gefahren. 70 km Anfahrt wären uns zu viel gewesen. Aber durch Zufall ergab es sich, dass wir am nächsten Tag wieder in der Nähe waren und wir Zeit und Muse hatten, einen zweiten Anlauf zu starten.

Diesmal klappte alles wunderbar. Wir zahlten den Eintritt von 8.- EUR pro Erwachsenem und standen dann schon mitten drin im Geschehen. Über uns hing das riesiges Skelett eines Wals und einige mittelgroße Fischaquarien säumten die Wände des Raums. Allerdings fand ich den „Einstand“ noch nicht besonders prickelnd und meine Vorfreude bekam einen kleinen Dämpfer.

Wir verließen das Gebäude also und betraten den Außenbereich mit einer großen Blumen-/Kräuterwiese und einigen Blumentrögen, in denen irgendwelche heimische Pflanzen wucherten. Auch das fand ich nicht besonders interessant und so langsam bereute ich, dass wir das Museum aufgesucht hatten.

Doch wir spazierten weiter und nach und nach – eher zögerlich – wurden uns Dinge gezeigt, die unser Interesse weckten. Zum Beispiel kamen wir an ein kleines Holzhaus, in dem das Leben der Honigbiene erklärt wurde. Das Highlight dieser Station war die Möglichkeit, in einen echten Bienenstock hinein zu schauen. Dazu öffnete man die Rückseite eines Kastens, der den Blick auf eine Plexiglasscheibe freigab. Durch sie konnte man in die Bienenwabe hinein schauen, was ich sehr interessant fand.
Nun hob sich meine Laune etwas und wir waren gespannt, was es noch zu entdecken gab.

Im weiteren Verlauf unseres Museumsbesuchs wechselten sich unsere Eindrücke ab. Wir kamen an interessanten und sehenswerten Stationen vorbei, langweilten uns aber auch über große Teile des Geländes hinweg. Gefallen hat mir z.B. eine Station, an der man das Lungenvolumen von Männern und Frauen vergleichen konnte, indem man in einen Schlauch pusten musste. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob diese Testapparat richtig funktionierte, denn wir konnten keinen Unterschied ausmachen, obwohl das lt. Beschreibung deutlich zu sehen sein müsste.

Schön fand ich auch den Froschteich, an dem man sich verschiedene Quark-Geräusche von Fröschen und Kröten vorspielen lassen konnte. Gleich daneben gab es einen Teich, in dem die Frösche real quakten. Auch das hübsche Otter-Gehege hat mir gut gefallen, in dem zwei Otter herumspielten und ganz freudig angerobbt kamen, weil sie dachten, sie würden von uns vielleicht einen kleinen Snack bekommen.

Aber mein persönliches Highlight war die aktuelle Ausstellung (Stand: Juni 2015) mit dem Namen „Evolution – der lange Weg des Menschen“. Hier wurde man durch eine separate Halle geführt, in der die Entstehung des Menschen in chronologischer Reihenfolge aufgebaut war. Dazu konnte man anhand von Exponaten wie lebensgroße Figuren, Werkzeugnachbildungen oder Zelten/Hütten sehen, wie die Menschen damals gelebt und sich ernährt haben. Das fand ich sehr interessant. Schade, dass die Dauer dieser Ausstellung begrenzt ist. Ich empfand sie als Bereicherung des Museums.

Leider gab es auch viele Dinge, die mir nicht so gut gefallen haben. Zum Beispiel konnte mich das komplette Küstenmuseum nicht begeistern. In dem modernen und ansehnlichen Gebäude werden einem die „Lebensader Elbstrom“ näher gebracht. In so genannten „Aktionszonen“ stehen Bildschirme, Touchscreens, Spiele und andere Gerätschaften zur Verfügung, an denen sich nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene „austoben“ können. Allerdings waren wir dafür entweder zu dämlich oder viele der Gerätschaften waren schlichtweg defekt. Wir konnten nur an ganz wenigen dieser „Spiele“ wirklich etwas Sinnvolles entdecken. Vor den meisten Geräten standen wir etwas irritiert herum und fragten uns, was das jetzt soll oder ob wir etwas falsch machen, weil eben keine Reaktion zu sehen war.

Das war schon ziemlich enttäuschend für uns uns, weshalb wir das Museum mit einem schalen Beigeschmack verließen.

Fazit

Im Nachhinein betrachtet und mit etwas Abstand erinnere ich mich gerne an viele interessante Ausstellungsstücke und -stationen zurück. Mir hat nicht alles gefallen, aber viele Dinge waren wirklich sehenswert. Der Preis von 8.- EUR ist sicherlich gerechtfertigt und in meinen Augen ein annehmbares Preisleistungsverhältnis. Mehr hätte ich dafür aber nicht ausgegeben.